Reisetipps
der Apotheke zum Engel
Bevor Sie an eine große Reise denken…
Lassen Sie sich vom Arzt/von der Ärztin Ihres Vertrauens bezüglich Ihrer persönlichen „Reisetauglichkeit“ beraten.
Denken Sie beispielsweise an
- für Sie zutreffende Grunderkrankungen wie Epilepsie, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bluthochdruck), chronische Atemwegserkrankungen
- Klimawechsel, Höhenanpassung, Sport in den Tropen, erhöhte UV-Belastung
- ein mögliches Thromboserisiko bei Vorliegen von Venenerkrankungen, insbesondere bei Venenentzündungen in der Krankengeschichte
- Flugangst
- Ihre spezielle Situation, wenn Sie schwanger sind oder stillen
- Reisen mit Kindern; kann die geplante Reise diesen zugemutet werden?
Checkliste Reise
- Ausweis/Pass noch gültig?
- Visum notwendig und rechtzeitig beantragt?
- Führerschein im Zielland gültig?
- Hausarzt/Facharzt, Überprüfung/Verordnung der Dauermedikamente, Flugtauglichkeit?
- Schutzimpfungen, Impfplan vervollständigen, Spezialimpfungen nötig, z.B. Gelbfieber, Japan-B-Enzephalitis?, Tollwut-Prophylaxe empfehlenswert?
- Zahnarzt, Kontrolle, Gebisssanierung
- (Internationaler) Urlaubskrankenschein, Reiseversicherung, Zusatzversicherung, Rückholvereinbarung gewünscht („Flugambulanz“)?
- Wichtige Adressen und Telefonnummern notieren, z.B. Bank, Kreditkartenfirma bei Verlust, Österreichische Botschaftsvertretung im Zielland
- Fremdwährung tauschen
- Wichtige Zahlungen vor Reiseantritt erledigen
- Erreichbarkeit für Familie, Bekannte, Firma
- Wer gießt Blumen?
- Wer versorgt Haustiere?
- Wohnungs-, Autoschlüssel hinterlegen
- Netzstecker ziehen, z.B. Computer, TV, Radio
- Rufnummer, E-Mail umleiten
- Eventuell Licht-Zeitschaltuhr installieren (Einbruchschutz), Alarmanlage gewartet?
- Ladekabel für elektronische Geräte, genügend Akku-Kapazität und Ladekabel vorhanden?
Checkliste Medikamente im Urlaub
Selbstverständlich beraten wir Sie gerne in Bezug auf die Zusammenstellung Ihrer Reiseapotheke.
- In der Apotheke passen wir die tagesaktuellen Empfehlungen des Instituts für Tropenmedizin der Universität Wien an Ihre individuellen Bedürfnisse an.
- Unser wichtigstes Anliegen in diesem Zusammenhang: Kommen Sie bitte rechtzeitig – am besten vier Wochen vor Antritt der Fernreise; dann ist eine optimale Reiseprophylaxe gewährleistet.
- Bringen Sie insbesondere Ihren Impfpass mit! Es muss nicht immer Hepatitis, Typhus oder eine Spezialimpfung für Ihr Zielland sein, mit der Sie sich schützen lassen, auch die routinemäßige Kontrolle des Tetanus- oder Polioimpfschutzes ist nützlich.
- An vielen Urlaubszielen gibt es keine sichere und ausreichende Medikamentenversorgung. Die folgende Zusammenstellung soll den Charakter einer „Checkliste“ haben, überdenken Sie die Liste Punkt für Punkt und wählen Sie Medikamente für ihre persönlichen Bedarf aus.
- Auf eine genügende Bevorratung mit den ständig vom Arzt verordneten Arzneimitteln zu achten.
- Wenn Sie Diabetiker sind und Insulin spritzen, auf bestimmte Medikamente wie orale Antikoagulanzien eingestellt sind oder als Frau die „Pille“ nehmen, ist die Einhaltung von korrekten Spritz- und Einnahmeintervallen besonders wichtig. Das kann bei Langstreckenflügen mit starker Verschiebung der Zeitzonen von Bedeutung sein. Lassen Sie sich diesbezüglich rechtzeitig beraten.
- Günstigerweise notieren Sie sich die internationalen Freinamen (INN) der Wirkstoffe Arzneimitteln, die sie fortgesetzt anwenden müssen und bewahren diese Liste zusammen mit den Reisedokumenten auf. Im Fall von Verlust oder Diebstahl können in den Apotheken die im jeweiligen Urlaubsland registrierten Arzneispezialitäten mit denselben (oder zumindest gleichwertigen) Wirkstoffen beschafft werden. Sie finden den INN stets auf dem Überkarton einer Arzneispezialität aufgedruckt. Notieren Sie weiters die Menge an Wirkstoff pro abgeteilter Dosis, z.B. 500 mg pro Tablette oder 200 mg pro 5 ml.
„Erste Hilfe“, Wundversorgung | |
„Verbandszeug“ |
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Verletzungen |
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Notfallausrüstung |
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Sonstiges |
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Arzneimittel |
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Allergie |
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Augentränen, Augenentzündung, trockenes Auge |
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Blutniederdruck, Klimawechsel | Kreislaufmittel, z.B. Effortil®,+), Elektrolyt-Formulierungen |
Venen, Ödeme, Hämorrhoiden |
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Entzündungen in Hals und Rachen, Halsschmerzen, Heiserkeit | Lutschtabletten, Halssprays |
Fieber, Kopf-, Zahn-, Menstruationsschmerz, Entzündung | Nach Ihrer Erfahrung bewährtes Schmerzmittel |
Kolikschmerzen+), Blasenentzündung+) |
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Erbrechen, Reisekrankheit |
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Prellungen, Verstauchungen | Gele, Salben nach Ihrer Erfahrung |
Pilzerkrankungen |
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Husten |
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Schnupfen, Druckausgleich im Flugzeug | Abschwellendes Nasenspray nach Ihrer Erfahrung |
Beruhigungsmittel |
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Ohrenschmerzen |
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Durchfallmittel |
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Elektrolyt-Pulver
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Mittel bei Sodbrennen, Blähungen, Verdauungsstörungen | Arzneimittel nach Ihrer Erfahrung |
Verstopfung
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Abführmittel nach Ihren Erfahrungen, z.B. Dulcolax® Dragees, Guttalax® Tropfen, Magnesium-Präparate, Zäpfchen |
Antibiotikum+) | Bei Infektanfälligkeit (HNO-Trakt, ableitende Harnwege, Zähne) |
„Liebesleben“ |
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Insektenabwehrendes Mittel |
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Insektenstiche | Antiallergische Salbe, Gel |
Sonnenschutzmittel | Lassen Sie sich in unserer Apotheke speziell beraten |
Sonnenbrand | z.B. Bepanthen® Schaumspray, Creme, Bepanthol® Lotion, Cortison-hältige Milch+), Aspirin C® oder ein vergleichbares entzündungshemmendes Mittel |
+) Einige der erwähnten Arzneimittel sind rezeptpflichtig. Planen Sie daher auch einen Besuch bei Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt, um sich diesbezüglich rechtzeitig zu beraten.
Noch ein paar abschließende Reisetipps
- Eine Reiseapotheke sowie Impfungen, so sie notwendig sind, ersetzen die allgemeine Hygiene und Vorsichtsmaßnahmen nicht. Penible Sauberkeit, vor allem bei der Zubereitung von Speisen, bewahrt vor mancher Infektion.
- Leichte luftige Kleidung, die eine gute Transpiration ermöglicht und zugleich vor der Sonne schützt
– Kleidung aus Baumwolle gut atmungsfähig, aber schlecht trocknend
– Moderne Funktionsfasern, wie bei Sportbekleidung üblich, leiten Schweiß rasch nach außen, schnell trocknend
- Schuhe: Feste Schuhe, nicht barfuß gehen (außer am Sandstrand), vor allem nicht nachts
- Sonnenschutz
– Für ausreichenden Sonnenschutz, vor allem in den ersten Tagen nach der Ankunft, sorgen; Sonnenhut und Sonnenbrille nicht vergessen
– Sonnenschutzmittel schützen nicht vor einem Sonnenstich oder Hitzschlag
– Langsam an die Hitze gewöhnen, anfangs nur stundenweise sonnenbaden. Die Gewohnheiten der Einheimischen im Tagesablauf befolgen: Früh aufstehen, Ruhe während der Mittagshitze, neuerliche Unternehmungen am Spätnachmittag und Abend Kommen Sie gerne in die Apotheke und lassen Sie sich bezüglich hochwertiger Sonnenschutz- und „Après-soleil“-Produkten beraten.
- Ernährung
– Reichliches kochsalzhaltiges Frühstück, keine schweren und belastenden Mahlzeiten.
– Vorsicht bei ungekochten Speisen, rohen Salaten und Obst, das nicht geschält werden kann: „Cook it, boil it, peel it – or forget it!“
– Milch, Fleisch, Fisch und andere Meerestiere nur frischgekocht oder durchgebraten genießen
– Kein Alkohol in der Mittagshitze!
- Trinkwasser
– In manchen tropischen Großstädten ist einwandfreies Trinkwasser verfügbar. Wenn nicht, muss das Wasser abgekocht oder entkeimt werden. Am sichersten ist abkochen.
– Ausreichend Flüssigkeit aufnehmen (Kontrolle: der Urin sollte stets hell gefärbt bleiben); tägliche Flüssigkeitsmenge 3-4 Liter
– Günstigerweise zum Trinken und Zähneputzen nur einwandfrei in Flaschen abgefülltes Wasser (Tafel-, Mineralwasser) verwenden. Nicht abgekochtes Wasser kann gefährlich sein (Eiswürfel, Speiseeis)!
- Baden
– In Afrika und im nördlichen Südamerika niemals im Süßwasser (Seen, Oasen, Flüssen) baden: Gefahr der Bilharziose-Ansteckung! Ausnahme: Im Swimmingpool eines guten Hotels kann gebadet werden
– Am Meer sollte man sich generell von Flussmündungen entfernt halten.
- Verhalten im Haus: Vorsicht im Haus vor allen Ecken, Nischen oder dunklen Winkeln, in denen sich Insekten oder Spinnen verborgen halten können
- Verhalten im Freien
– Nicht barfuß gehen!
– Vor dem Hinsetzen die Stelle genau prüfen: Am Rand von Grasnarben, unter Steinen etc. sitzen oft Skorpione und andere Gifttiere
– Nachts nie ohne Licht außer Haus gehen
Quellen
- Homepage des Instituts für Tropenmedizin der Universität Wien
- W. Schlemmer, K. von Werder, Reise-Erkrankungen – Prophylaxe und Erstbehandlung, Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart 1993, ISBN 3-7692-1635-0
- G. T. Werner, Merkblatt der Bayerischen Landesimpfanstalt München in Zusammenarbeit mit der Deutschen Apothekerzeitung